Lässt sich Unfruchtbarkeit verhüten?

Zuerst soll mit ein paar Vorurteilen aufgeräumt werden:

Wenn der Nachwuchs auf sich warten lässt, können dafür weder die Position, in welcher der Beischlaf vollzogen wird (hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass die „Missionarsstellung“ oder der „Doggystyle“ besonders effektiv seien), noch das baldige Aufstehen danach oder der anschließende Toilettengang/die Dusche dafür verantwortlich gemacht werden. Jedenfalls gibt es dafür keine wissenschaftlichen Belege. Auch die Annahme, ein echter weiblicher Orgasmus sei der erfolgreichen Befruchtung förderlich, ist nicht nachweisbar - Kontraktion hin oder her. Offensichtlich spielen aber andere Faktoren eine Rolle, und damit wollen wir uns im Folgenden befassen.
 
Es sollte uns grundsätzlich bewusst sein, dass erst, wenn nach einem Jahr ungeschützter „vergeblicher Liebesmüh“ eine Schwangerschaft ausbleibt, Unfruchtbarkeit/Sterilität beziehungsweise Infertilität bei zumindest einem der Partner nicht auszuschließen ist. Als Unfruchtbarkeit oder Sterilität wird allgemein das Unvermögen bezeichnet, als Frau ein Kind zu empfangen oder als Mann eines zu zeugen. Bei der Infertilität scheitert die Schwangerschaft nach erfolgter Befruchtung am Austragen. 
 
Ungewollt nicht-schwanger sind in Deutschland nach Schätzungen etwa 15 Prozent der Paare - genaue Erhebungen sind kaum möglich, da es für viele Überwindung kostet, sich diesbezüglich an einen Facharzt zu wenden; manche wünschen sich sehnlichst ein Kind, fügen sich aber dem Schicksal, ohne die Ursachen jemals abzuklären und eventuell erforderliche Schritte einzuleiten, damit dieser Wunsch in Erfüllung geht. Oder warten einfach zu lange ab - obwohl die Zeit in dieser Angelegenheit eher gegen uns spielt. 
So ist die Chance, ein Kind zu empfangen, bei Frauen im Alter zwischen 35 und 39 Jahren nur noch ungefähr halb so groß wie zwischen 20 und 25! Etwa 500.000 Eizellen sind im Körper jeder Frau angelegt - und die dezimieren sich im Laufe ihres Lebens. Umso älter die Frau, desto älter die vorhandenen Eizellen - und entsprechend störungsanfällig ist deren Reifungsprozess. Unser Körper hat so gesehen nichts dazugelernt, er folgt den gleichen biologischen Gesetzen wie eh und je, ungeachtet der Tatsache, dass wir heute eine viel längere Lebenserwartung haben, länger fit sind, besser aussehen und aufgrund des verbesserten Ausbildungsstandes, insbesondere bei Frauen, gerne die Familienplanung etwas nach hinten schieben. Wenig tröstlich und ebenfalls kontraproduktiv ist, dass die Herren der Schöpfung ab dem 30. Geburtstag zwar langsam, aber stetig nachlassen, zumindest was die Qualität ihrer Spermien betrifft.

Nicht förderlich, sowohl die weibliche als auch die männliche Fruchtbarkeit betreffend, wirken sich mit Sicherheit der „Genuss“ von Nikotin, Drogen und Alkohol aus. Auch starke Abweichungen vom Normalgewicht können zeitweise eine Unfruchtbarkeit bedingen. Bei ausgeprägtem Untergewicht ist häufig der weibliche Zyklus gestört - der Körper schaltet allgemein auf Sparflamme und lässt keine Schwangerschaft zu. Auch bei schwerer körperliche Arbeit, Leistungssport, körperlichem/geistigen Stress will unser Körper eine Schwangerschaft (und die daraus resultierende zusätzliche Belastung) unbedingt vermeiden.

Weitere mögliche Ursachen dafür, dass das Ausbleiben der Regelblutung (als erstes Anzeichen einer Schwangerschaft) ausbleibt
 
  • Störungen des Hormonhaushalts können sowohl bei „ihr“ als auch bei „ihm“ eine Rolle spielen; eine Schilddrüsenüber/-unterfunktion oder Diabetes mellitus können ebenfalls die Reifung der Eizelle beeinflussen.
  • Entzündliche Prozesse, Geschlechtskrankheiten, Infektionen und ihre Folgen können ebenfalls bei beiden Geschlechtern die Fortpflanzung erschweren/verhindern. 
  • Organische Ursachen gibt es viele, die uns vom Elternwerden abhalten können. Genetisch bedingte, manchmal liegen auch angeborene Fehlbildungen der Geschlechts- beziehungsweise Fortpflanzungsorgane vor, Verwachsungen/Verschlüsse der Eileiter, Endometriose, Myome …
  • Auch immunologische Abwehrreaktionen des weiblichen gegen die Spermien des männlichen Partners konnten schon als Grund für das Ausbleiben einer Befruchtung ermittelt werden.
  • Die Spermienqualität und -menge sind ebenfalls wichtige Faktoren. Werden nicht ausreichend normale, gut bewegliche Spermien produziert (ein Milliliter Samenflüssigkeit enthält davon mindestens 20 Mio.) wird’s schwierig mit dem Befruchten.
So viele und noch mehr verschiedene Ursachen können das Babyglück verhindern. Allein diese Tatsache lässt unschwer erkennen: Paare, die sich entschlossen haben, Eltern zu werden, dürfen sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gynäkologen (Frauenärzte), Urologen/Andrologen (Fachärzte für Männerheilkunde) sind hier die richtigen Ansprechpartner. Und nicht zuletzt gibt es die Reproduktionsmedizin - Spezialisten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ungewollt Kinderlosen zum Familienglück zu verhelfen. Denn es gibt aussichtsreiche Möglichkeiten, der Natur trotz Anlaufschwierigkeiten letztendlich erfolgreich „auf die Sprünge zu helfen“.
 
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