Aphasie – wenn es nach einer Hirnschädigung zum Sprachverlust kommt

Unter dem Begriff Aphasie versteht man eine Sprachstörung, die nach einer Schädigung des Gehirns auftritt. Die Ursache ist in den meisten Fällen ein Schlaganfall, es sind aber auch andere Gründe möglich. Dazu gehören zum Beispiel Tumore, Entzündungen im Gehirn, wie Meningitis, oder auch ein Aneurysma. Je nachdem, in welcher Form das Gehirn geschädigt wurde, treten bei einer Aphasie auch weitere Symptome wie beispielsweise Lähmungen auf.

Man unterscheidet verschiedene Formen der Aphasie. Je nach Art können die Sprache des Betroffenen, das Sprachverständnis oder auch die Wortfindung in unterschiedlichem Maße beeinträchtigt sein. Diese Beeinträchtigungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten. Bei einer globalen Aphasie beispielsweise sind die Beeinträchtigungen sehr stark, während bei der Form der amnestischen oder auch anomischen Aphasie hauptsächlich Wortfindungsstörungen auftreten – das Sprachverständnis ist hier nur leicht beeinträchtigt.

Häufig wird für die Betroffenen aber nicht nur die Sprache zum Problem, sondern auch die Psyche und die soziale Interaktion mit anderen Menschen fällt alles andere als leicht. Unterhaltungen zu führen oder auch nur anzuhören, fällt Menschen, die unter eine Aphasie leiden, schwer. Je nach Art der Aphasie sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, bestimmte Wörter zu verstehen; das eigene Sprechen gerät ins Stocken oder sie haben Schwierigkeiten, Sätze zu formulieren. Sinnvoll ist es deswegen, auf die Bedürfnisse dieser Menschen bei Unterhaltungen einzugehen, langsam zu sprechen, einfache Sätze zu formulieren oder auch nachzufragen, ob der Betroffene auch verstanden hat, was gesagt wurde. Bei Unterhaltungen mit einer von Aphasie betroffenen Person ist Geduld eine wichtige Tugend. Man sollte die Betroffenen aussprechen lassen, ein ständiges Verbessern umgehen und vor allem vermeiden, das Sprechen für sie übernehmen.

Über sinnvolle Therapieformen gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansätze. Grundsätzlich ist es aber wichtig, so früh wie möglich mit der Therapie einer Aphasie zu beginnen. Der Erfolg ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, beispielsweise von der Regenerationsfähigkeit des Körpers. Betroffene sollten aber vor allem eines: viel und regelmäßig sprechen! In aller Regel wird in der Therapie nicht nur die Aphasie selbst behandelt, sondern auch die psychischen Folgen.

Zu den Therapiemöglichkeiten zählen unter anderem die Musiktherapie oder auch die Sprachtherapie bei einem Logopäden. Darüber hinaus existieren Therapieansätze, bei denen Computerprogramme zum Einsatz kommen. In jedem Fall ist eine sehr intensive und regelmäßige Betreuung des Betroffenen wichtig, damit die Therapie am Ende tatsächlich zu einem Erfolg führen kann.

Von Aphasie sind nicht nur Erwachsene betroffen, sondern auch Kinder. Abgrenzen muss man hier allerdings Kinder, die Sprachentwicklungsstörungen aufweisen. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass bei Sprachentwicklungsstörungen der Spracherwerb beeinträchtigt ist und Kinder von Anfang an die Sprache erst gar nicht richtig erlernen. Im Falle einer Aphasie hat aber bereits ein Spracherwerb stattgefunden – die Beeinträchtigung der Sprache ist also tatsächlich von einem nachträglichen Sprachverlust geprägt. Die häufigste Ursache für Aphasie bei Kindern ist ein Schädel-Hirn-Trauma, welches meist bei Unfällen im Straßenverkehr hervorgerufen wird. Häufige Begleiterscheinungen einer Aphasie beim Kind sind unter anderem Gedächtnisstörungen, Konzentrationsprobleme oder auch Aggressionen.

Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern, die unter Aphasie leiden, sind Selbsthilfegruppen eine wichtige und gute Hilfe! Über Gruppen vor Ort informiert der Bundesverband der Rehabilitation der Aphasiker e. V. unter http://www.aphasiker.de.

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