Gerstenkörner dauerhaft loswerden

Wenn am Augenlid eine Rötung auftritt, sich eine schmerzhafte und eitrige Schwellung bildet oder auch eine schnell auftretende Entzündung vorkommt, sind das Symptome des sogenannten Gerstenkorns (Hordeolum). Diese entstehen, wenn Bakterien in die Schweißdrüsen und Talgdrüsen am Rand der Augenlider dringen. Die häufigsten Auslöser dieser Entzündungen sind Staphylokokken. Wenn die Entzündung tief unter der Haut sitzt, ist es auch möglich, dass sich der Rand des Augenlids nach vorne wölbt. Tatsächlich können Gerstenkörner insgesamt recht stark anschwellen. Es kann auch vorkommen, dass die Entzündung auf die Bindehaut übergreift und diese deswegen gerötet erscheint. Im Grunde sind Gerstenkörner, auch wenn sie schmerzhaft sein können, harmlos, aber sehr lästig, sodass man sie schnell und am besten dauerhaft wieder loswerden will.

Auf keinen Fall sollte man Gerstenkörner aber selbst zu öffnen versuchen! Auch dann nicht, wenn sich eine weiße Stelle auf dem Gerstenkorn bildet. Beim Versuch, die Gerstenkörner aufzumachen, können sich die Bakterien weiter verteilen und die eigentlich harmlose Infektion kann gefährlich Folgen haben. Die Erreger können über die Venen in die Hirnhaut geraten und eine Hirnhautentzündung auslösen, die sehr gefährlich ist. Darum sollte man Gerstenkörner in Ruhe lassen und abwarten, in aller Regel öffnen sie sich nach einigen Tagen von selbst. Unterstützen kann man diesen Vorgang, wenn man die entsprechende Stelle mit Rotlicht bestrahlt, das führt dazu, dass sich die Gerstenkörner schneller öffnen. Wenn sich das Gerstenkorn nicht öffnet, sehr stark geschwollen ist oder zu sehr schmerzt, sollte man den Augenarzt aufsuchen.

Als Hausmittel findet sich auch hin und wieder der Vorschlag, warme Umschläge, zum Beispiel mit Kamille, auf die betroffene Stelle zu legen. Davon ist aber eher abzuraten, denn damit kann man die Bakterien noch weiter verteilen. Dagegen können Augentropfen hilfreich sein, um beispielsweise die Schwellung abzumildern.

Gerstenkörner sind zwar häufige Augenentzündungen, in den meisten Fällen ist man aber mal von einem Gerstenkorn betroffen und wenn es wieder abheilt, ist das Thema erledigt. Gerstenkörner können aber auch chronisch werden. Von Augenärzten wird dann meist eine Salbe zur Behandlung verschrieben. Ein häufiges Auftreten von Gerstenkörnern kann auch auf Diabetes hindeuten.

Um Gerstenkörner auf Dauer zu vermeiden und auch niemanden anzustecken, ist es wichtig, sich nur mit sauberen Händen ins Auge zu fassen und sich, nachdem man ein Gerstenkorn angefasst hat, die Hände zu waschen. Auch bei Gerstenkörnern ist es wie bei vielen anderen bakteriellen Infektionen möglich, die Erreger an jemand anderen weiterzugeben. Besonders wenn man dazu neigt, häufiger von Gerstenkörnern betroffen zu sein, ist es zur Vorbeugung wichtig, auf eine ausreichend Handhygiene zu achten.

Nicht zu verwechseln mit Gerstenkörnern sind die sogenannten Hagelkörner. Es handelt sich bei einem Hagelkorn zwar auch um eine Entzündung, aber sie wird nicht durch Bakterien ausgelöst. Hagelkörner entstehen, wenn es in den Talgdrüsen der Augenlider zu einem Stau von Sekreten kommt. E bilden sich kleine Knötchen, die aber kaum schmerzhaft sind. Hagelkörner können sich, ähnlich wie Gerstenkörner, von selbst öffnen und leeren oder auch von selbst wieder verschwinden. Wie beim Gerstenkorn sollte man auch das Hagelkorn in Ruhe lassen und falls es nicht innerhalb von ein paar Tagen verschwindet, den Arzt aufsuchen.