Wirkung von Stress in der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind

Dass während einer Schwangerschaft Stress und Aufregung vermieden werden sollten, ist allgemein bekannt. Zu großer Stress kann im schlimmsten Fall eine Frühgeburt auslösen. Abgesehen davon kann aber übermäßiger Stress, dem die Mutter ausgesetzt ist, Auswirkungen auf das Kind haben.

Dadurch, dass das Kind über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden ist und seine Versorgung über diese Verbindung läuft, bekommen auch ungeborene Kinder einiges vom Hormonspiegel der Mutter mit. Beim Stresshormon Cortisol ist es zwar so, dass ein natürlicher Schutzmechanismus dafür sorgt, dass beim Kind nur noch ein Bruchteil der Menge des Hormons ankommt, die sich gerade im Blutkreislauf der Mutter befindet. Dieser Bruchteil reicht aber bereits aus, um bei dem ungeborenen Kind verschiedene Folgen auslösen zu können. Grundsätzlich wird der Stresspegel des Kindes dauerhaft erhöht. Außerdem reift das Gehirn der Kinder schneller. Durch eine hohe Konzentration von Stresshormonen vor der Geburt wird außerdem das Risiko von Herzkrankheiten und Diabetes im späteren Leben erhöht. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, später an Depressionen zu erkranken. Auch das Risiko, dass das Kind später Allergien entwickelt, steigt durch Stress während der Schwangerschaft.

Einerseits ist ein gewisser Stresspegel während der Schwangerschaft völlig normal. Es geht auch gar nicht darum, jeder Form von Alltagsstress und normaler Aufregung aus dem Weg zu gehen. Wichtig ist aber, dass der Stresspegel ein normales Maß nicht überschreitet und die Mutter nicht zu stark belastet wird. Die individuelle Belastungsgrenze kann sich während der Schwangerschaft wiederum verschieben. Bewusste Entspannungspausen, möglicherweise auch umorganisieren einiger alltäglicher Dinge und vor allem, auf Signale des eigenen Körpers zu achten, sind wichtig. Denn gerade übermäßiger Stress geht auch am ungeborenen Kind nicht spurlos vorbei und kann der Auslöser für Folgen sein, die sich noch in späteren Lebensjahren erkennen lassen.