Die Prostata - das sensible Organ des Mannes
Die Prostata – das unbekannte Wesen?
"For men only"; nur Männer haben dieses Geschlechtsorgan, welches sich unter der Harnblase im Becken befindet. Die Harnröhre verläuft beim Mann mitten durch diese Drüse. Bei jungen Männern ist die Prostata etwa kastaniengroß. Wie es sich für eine anständige Drüse gehört, produziert die Prostata ein Sekret – und zwar jenes, welches die Einsatzbereitschaft (Beweglichkeit und Tauglichkeit) der Spermien steigert. Bezogen auf die Fortpflanzung hat sie noch weitere Funktionen: Die vielen Nerven in ihrer Umgebung sind für die Erektionsfähigkeit verantwortlich, ebenso für die Kontrolle des Harndrangs. Beim Samenerguss kontrahiert die Prostata, und sorgt so für den Ausstoß des Sekretes auch der Samenblasen, die räumlich hinter der Vorsteherdrüse liegen. Mit viel Fantasie betrachtet ist sie ist eine Art Kehlkopf des Unterleibs. So wie der Kehlkopf steuert, dass beim Essen keine Nahrung in die Luftröhre gelangt, verschließt die Prostata während des Wasserlassens die Samenwege – und umgekehrt während des Samenergusses die Harnröhre. Vom Darm aus (Rektaluntersuchung) kann die Vorsteherdrüse gut er- und abgetastet werden.
Ständig müssen müssen – warten Sie besser nicht auf diese Alarmsignal, sondern unterziehen Sie sich gewissenhaft einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung
Ab dem Alter von 35 Jahren übernehmen die Krankenkassen einen jährlichen Gesundheitscheck – ab 45 Lebensjahren ist eine Kontrolle der Prostata inklusive. Jedermann, dessen Interesse es ist, gesund und agil zu bleiben, ohne sexuelle Funktionsstörungen, ohne Angst vor längeren Autobahnfahrten und ohne unterwegs dauernd damit beschäftig zu sein, ausreichend Gelegenheit zum Wasserlassen zu finden, sollte diese Vorsorgeuntersuchung unbedingt durchführen lassen.
Das Verhalten einer „größenwahnsinnigen“ Prostata und die Reaktion der Harnblase
Durch ihr rücksichtsloses Ausbreiten drückt die Prostata einerseits auf die Harnröhre und behindert das Abfließen des Urins – andererseits hebt sie den Boden der Harnblase an, dadurch bleiben in der Blase „Pfützen“ stehen. Dieser Restharn kann zu Infektionen führen. Die Blase, deren Entleerung nun erheblich erschwert ist, greift zu folgender Schutzmaßnahme: Sie fordert ihren Mann zwei bis dreimal häufiger zum Toilettengang auf, als dies vorher üblich war.
Prostata-Vergrößerung: Drei Stadien
- Häufiges Wasserlassen tagsüber und verzögerter Beginn (man kann nicht gleich, wenn man will), dünnerer Harnstrahl, Harndrang ab und zu auch nachts.
- Häufiges Wasserlassen rund um die Uhr, ohne vollständige Entleerung. Der Harnstrahl ist schwach und unterbrochen.
- Kontinuierlicher heftiger Harndrang, Harnträufeln, Harnverhaltung (die gefüllte Blase kann nicht bewusst entleert werden), unkontrollierte Entleerung (Überlaufblase).
Achtung!
Es besteht keine direkte Abhängigkeit zwischen dem Größenausmaß der Vorsteherdrüse und der Ausprägung der Symptome. Eine kranke Prostata kann nur wenig Beschwerden verursachen – und umgekehrt. Nur der Urologe kann zuverlässig Veränderungen feststellen und beurteilen, ob es sich um eine gutartige Vergrößerung (BPS = Gutartiges Prostatasyndrom) oder um Prostatakrebs handelt. Das Prostatakarzinom führt die „Hitliste“ der Krebserkrankungen bei Männern an.
Also: Nutzen Sie das Vorsorgeangebot – je eher Veränderungen entdeckt und behandelt werden, umso größer sind Ihre Lebensqualität und die Chancen einer vollständigen Heilung.
Im Falle eines Falles: Rechtzeitige Therapie ist alles
Abhängig von Befund und Diagnose gibt es vielerlei Möglichkeiten und Methoden, die Prostata wieder in ihre Schranken zu verweisen:
Operativ: Man(n) muss sich nicht zwangsläufig „unters Messer legen“ – es stehen heute eine Vielzahl von effektiven und minimalinvasiven Methoden (Laser, Ultraschall …) zur Verfügung.
Medikamentös: Da gibt es so genannten Rezeptorenblocker (wirken schnell und direkt in der Prostata, bereits nach ein bis zwei Wochen) und Reduktasehemmer (nehmen Einfluss auf den Hormonhaushalt, die Wirkung tritt zeitverzögert auf).
Auch rezeptfrei erhältliche pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) werden zur Behandlung von BPS eingesetzt. Bei deren Inhaltsstoffen handelt es sich meist um Extrakte aus Kürbissamen, Sägepalmenfrüchten und/oder Brennnesselwurzel.
Ein Mann tut, was ein Mann tun muss: Die alljährlichen Krebsvorsorgetermine wahrnehmen und ansonsten bei Auffälligkeiten gleich zum Arzt gehen.
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